08 Geweihte des Todes - Adrian Lara by Adrian Lara

08 Geweihte des Todes - Adrian Lara by Adrian Lara

Autor:Adrian Lara
Die sprache: deu
Format: mobi
Herausgeber: Egmont vgs Verlagsgesell.
veröffentlicht: 2009-12-31T23:00:00+00:00


16

Ein paar Stunden nach dem Abendessen mit Alex saß Jenna in der Kommandozentrale der Stammesgefährtinnen, am selben Konferenztisch, wo sie und Brock mit etwas angefangen hatten, wozu sie beide nicht wirklich bereit waren. Aber sie versuchte, nicht daran zu denken. Sie versuchte, nicht an Brocks sinnlichen Mund auf ihrem zu denken, oder an seine geschickten Hände, die ihr solche Lust gespendet hatten, als er ihr Kummer und Hemmungen genommen hatte.

Stattdessen richtete sie all ihre Aufmerksamkeit auf die Diskussion der Frauen des Ordens, die sich im Raum versammelt hatten, um zu besprechen, wie weit sie mit der Aufspürung von Dragos’ Gefangenen gekommen waren. Nur Tess fehlte bei diesem Treffen. Die hochschwangere Stammesgefährtin hatte sich entschuldigen lassen, sie ruhte sich stattdessen in ihrem und Dantes Quartier aus und leistete der kleinen Mira Gesellschaft.

„Ihr geht’s doch gut, oder?“, fragte Alex. „Ihr denkt doch nicht, das Baby kommt zu früh?“

Savannah schüttelte milde den Kopf und stützte die Ellbogen auf den Tisch. „Tess sagt, es geht ihr bestens, sie ist nur ein bisschen müde. Ist ja verständlich, jetzt sind es nur noch ein paar Wochen.“

Sie zögerte leicht, und dann wanderte ihr Blick voll unausgesprochener Neugier zu Jenna hinüber. In diesem Augenblick fiel Jenna auf, dass Savannah die Handflächen auf die Tischplatte gepresst hatte. Ihre schmalen schwarzen Brauen hoben sich leicht, und am belustigten Zucken ihrer Mundwinkel war zu erkennen, dass ihre Stammesgefährtinnengabe, die Geschichte von Gegenständen durch Berührung zu lesen, ihr gerade sagte, dass Jenna und Brock sich auf ebendieser Tischplatte leidenschaftlich geküsst hatten. Und das zweifellos bis ins kleinste Detail.

Jenna wollte schon peinlich berührt den Blick abwenden, doch Savannah lächelte nur und nickte ihr ermunternd zu.

„Dante hat eine Wette über den Geburtstermin laufen“, meldete sich Dylan zu Wort. „Rio und ich haben auf ein Weihnachtsbaby gesetzt.“

Renata schüttelte den Kopf, und die Spitzen ihrer dunklen Pagenfrisur schwangen um ihr Kinn. „An Silvester, jede Wette. Dantes Sohn wird doch nie eine Party auslassen.“

Am anderen Ende des Tisches lachte Gabrielle. „Lucan wird ja nie zugeben, dass er sich darauf freut, ein Baby im Hauptquartier zu haben, aber ich weiß zufällig aus sicherer Quelle, dass fünf Mäuse auf den zwanzigsten Dezember gesetzt wurden.“

„Ist das ein besonderes Datum?“, fragte Jenna, angesteckt von der Aufregung, und weil sie jetzt wirklich neugierig war.

„Das ist Lucans Geburtstag“, sagte Elise und lachte mit Gabrielle. „Und Tegan hat hundert Dollar auf den vierten Februar gesetzt, obwohl er genau weiß, dass das gar nicht mehr infrage kommt, weil bis dahin das Baby längst da ist.“

„Der vierte Februar“, sagte Savannah und nickte verständnisvoll.

Elises Lächeln war voller Erinnerungen, sanft und bittersüß. „Das war die Nacht, als Tegan mich auf meiner Jagd nach Rogues in Boston gefunden und versucht hat, mich zu stoppen.“

Dylan drückte der anderen Stammesgefährtin leicht die Hand. „Und wie man so schön sagt, der Rest ist Geschichte.“

Als die Unterhaltung von kleinen, alltäglichen Dingen in eine ernstere Diskussion über das Verfolgen von Hinweisen und eine neue Strategie überging, spürte Jenna, wie ihr Respekt für die klugen, entschlossenen Gefährtinnen der Ordenskrieger wuchs. Und trotz der allgemeinen Beteuerungen,



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